2009-Theaterprojekt "Optimierung des menschlichen Gehirns"
Theaterprojekt "Optimierung des menschlichen Gehirns"
Können wir unser Gehirn mit Hilfe neuester Technik »besser« machen? Können Chips im Hirn, Medikamente oder elektrische Stimulation unsere Lebensqualität und unsere Leistungsfähigkeit steigern? Warum sollten Neurotechnologien, die zur Behandlung bestimmter Krankheitsbilder entwickelt wurden, nicht auch zur Verbesserung gesunder Menschen eingesetzt werden? Kann das Gehirn direkt mit Computern und Maschinen verbunden werden und was sind die Konsequenzen? Könnte staatlich gefördertes Enhancement zu mehr Gleichheit in der Gesellschaft führen und damit biologische Unterschiede, soziale Ungleichheit und Armut besser abfedern als jeder Sozialstaat? Ist die Kontrolle über die eigene Neurobiologie der Schlüssel zu Verantwortung, Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung? Ab wann ist der Mensch kein Mensch mehr, sondern wird zum "Cyborg"? Wieviel authentischer ist ein verbessertes Selbst?
50 Freiburger Jugendliche stellen sich seit November 2008 in fünf Arbeitsgruppen diesen Fragen und werden am 18./19. April ihre wissenschaftlichen und künstlerischen Ergebnisse untereinander austauschen - und gleichzeitig der Öffentlichkeit präsentieren. Flankiert wird das Programm von einer Vielzahl von Vorträgen und Gesprächen internationaler Experten. Ein aus Vertretern der Jugendlichen gebildeter RAT DER WEISEN wird während des Kongresses tagen und seine Empfehlungen und Kriterien zum Neuen Menschen sowie Richtlinien zur Erstellung von Cyborg-Prototypen vorstellen. Am Abend des ersten Kongresstages werden auf einem SCHWARZMARKT FÜR NÜTZLICHES WISSEN UND NICHT-WISSEN 55 Experten 96 Einzelgespräche zu speziellen Fragestellungen im Rahmen der Optimierung des menschlichen Gehirns anbieten.